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Soul-Wraps
Seelenkleider
'Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle. Es ist das Grundgefühl, das an der Wiege von wahrer Kunst und Wissenschaft steht. Wer es nicht kennt und sich nicht mehr wundern, nicht mehr staunen kann, der ist sozusagen tot und sein Auge erloschen.'
Albert Einstein

Mein Thema ist immer der Mensch und seine nach außen scheinbar verborgene Seite – die Seele, – die sich aber für mich durch das innere Geschehen auch zwangsläufig im Äußeren widerspiegelt. Außen und Innen bieten eine kontinuierliche Reihe von Momentaufnahmen des 'Jetzt und Hier' - positiv wie negativ lebenslänglich veränderbar - das heißt mit einer unendlichen Option an Möglichkeiten, die im besten Falle keiner Bewertung ausgesetzt sind.

Dabei beängstigt uns oftmals die Definition Sartres, "verantwortlich – das heißt Urheber unseres eigenen Lebens zu sein". Wir passen uns an, verbergen, verdecken, verstecken unsere Gefühle, Gedanken, Wünsche – in der Hoffnung, der Isolation zu entfliehen. Doch letztlich entfernen wir uns gerade durch diese Form der Anpassung immer wieder von unserem wahren Selbst und treiben den Weg in die Isolation bewusst oder unbewusst voran.

So betreiben wir ein ständiges mehr oder weniger oberflächliches, aber in reiner Wahrhaftigkeit oft schmerzliches Wechselspiel von Verhüllen und Entblößen auf der Suche nach einer Struktur unseres Lebens.

In unserer äußeren Darstellung und damit der Wahrnehmungsmöglichkeit, die wir nach außen bieten, bleiben wir ebenso wie in unserer tief empfundenen inneren Wahrnehmung doch immer das Individuum, das uns an unserem jeweiligen Standpunkt im Leben sozusagen 'im Augenblick' ganz einzigartig ausmacht. Diese Zwangsläufigkeit im positiven Sinne verstehe ich als natürlichen Spiegel des Inneren, den wir auf unterschiedlichste Weise subjektiv präsentieren können oder glauben, zu können und oft in erster Linie zu müssen. In allen Fällen geht es darum, bestimmten Strukturen zu folgen – sei es vorgegebene zu erfüllen, die etablierten auf den Kopf zu stellen oder neue für sich zu erfinden oder zu erproben. Wir glauben, Sicherheit zu finden in gefestigten Strukturen, ohne teilweise die daraus entstandene gefühlsmäßige Routine bis hin zur Erstarrung wahrnehmen zu wollen, werden Gefangene in verkrusteten, eingefrorenen Lebensstrukturen.

Unsere Sicherheit dokumentiert sich darin, dass wir Standort und Ausstattung unseres 'Gartenzauns' für die nächsten Jahrzehnte programmiert haben. Gleichzeitig besteht die immerwährende Hoffnung, dass sich eines Tages nicht heimische Pflanzen in unseren Garten verirren, sich von außen wunderbare Veränderungen ereignen.

Real existiert die Option der bewussten Veränderung, des initiativen Eingreifens, der Überprüfung der Durchlässigkeit der Struktur, der Wahrnehmung der Möglichkeiten; der 'Erlösung' – der Absprengung erstarrter Strukturen – des Infragestellens – der Lockerung – Auflösung, Aufweichung – der Rückkehr in einen Zustand der Beweglichkeit, der Leichtigkeit, des Schwebens im freien Raum – der Wahrnehmung, durch innere und äußere Anstöße in Schwingung zu kommen.

Nicht unerwähnt bleiben muss jedoch bei diesem auf positiven Umständen und Erkenntnissen basierenden Fazit, dass uns aufgrund innerer und äußerer Bedrängnis nicht ausnahmslos die Wahl bleibt, uns aus eigener Kraft zu befreien.

Tiefe Verzweiflung, durch Unfreiheit, Zwang, Gewalt verursachter seelischer und körperlicher Schmerz können uns in eine gefühlte und damit auch real existente Ausweglosigkeit führen. Der Weg in einen Zustand durchlässiger, gelöster Strukturen ist aber auch hier auf einer transzendenten Ebene erfahrbar, solange wir unsere Seele öffnen und uns im Vertrauen auf unsere 'Erlösung' ohne Widerstand dem selbst gewählten oder von außen bestimmten Schicksal hingeben.

Mona Eichhof
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